Lesen und Schreiben unter freiem Himmel

Daran könnte ich mich gewöhnen: Lesen und Schreiben unter freiem Himmel! In diesem Sommer hatte ich dazu reichlich Gelegenheit. Drei Lesungen an Donau, Naab und an der Schwarzen Laber, dazu zweimal "Schreiben und Spazieren" im Dörnbergpark - ein Kurs und ein vergnügliches Einzelcoaching. Unter Bäumen liegend, sitzend den Wolken nachsinnieren, in den Himmel schauen. Die Worte unzensiert, unkommentiert fließen lassen und anschließend zu kleinen Geh-dichten verdichten, das war fein. Und auch beim Zuhören, als Gast auf einer Lesung tut es dem Körper gut, nicht die ganze Zeit an einem festen Platz stillsitzen zu müssen. Stattdessen konnte das Publikum den Boden unter den Füßen spüren, den Wind und die Sonne auf dem Gesicht. Die Menschen genossen es sichtlich, auf einem Felsen zu sitzen oder sogar im Gras zu liegen und die Augen zu schließen, mit allen Sinnen zu lauschen. Ihre Aufmerksamkeit spürte ich trotzdem, und auch ich selbst fühlte mich wohl und geerdet.

 

Auf das Wetter hatten zwar weder ich noch die jeweiligen Veranstalterinnen und Gäste einen Einfluss. Doch falls es eine Wettergöttin gibt, mochte sie wohl unsere Texte und Bücher und die literarische Geselligkeit, denn es war fast immer strahlendes Wetter oder blieb zumindest trocken, wie auf den Bildern oben. Sie entstanden am 16. August in Burglengenfeld - eines vom Malerwinkel aus fotografiert, den ich vor der Lesung noch besuchte. Von dort kann man die Naab sehen, die Lesung selbst fand in den Naabauen statt. Der niedliche Büchertisch mit dem Lichtung-Lesebuch "Flüsse" fand in der kleinen Kapelle auf dem Gelände des Oberpfälzer Volkskundemuseums ein trockenes Plätzchen. Als wir dort angelangt waren, überraschte uns noch die Sonne und das Zementwerk erstrahlte im Abendlicht. Vielleicht als Gruß an eine schreibende Bauingenieurin wie mich :-) Die Literatur-Wanderung "Bergwelt und Kulturgenuss" hoch über dem Tal der Schwarzen Laber führte uns auf den Maria-Hilf-Berg in Beratzhausen, von wo aus man in der Ferne die dritthöchste Eisenbahnbrücke Bayerns bewundern konnte.