Die japanische Gedichtform des Haiku harmoniert, obwohl wesentlich älteren Ursprungs, vorzüglich mit dem Stil der Neuen Sachlichkeit: Das Haiku ist konkret, fängt
einen Augenblick ein und beschreibt (in seiner strengen Auslegung) nur das äußerlich Sichtbare. Gefühle entstehen aus dem Raum zwischen den Worten. Es eignet sich hervorragend, um die
Wirkung in Worte zu fassen, die das Bild auf die Schreiberin hat:
Mundwinkelrote
Farbflecken. Sogar Preise
erhält man dafür.
Birgit Honikel
Vollbrachtes Tagwerk
Schleppt sich den Hang hinunter
Eiskalte Abenddämmerung
Sita Angelika Völkel nach einem Bild von Carlo Mense:
Verschneiter Wald im Riesengebirge, um 1932